Auch beim Funktionsabdruck verkünsteln sich eine Menge Leute. Hier kann es anscheinend gar nicht kompliziert genug zugehen.

Wir haben uns für die folgende rationelle Methode entschieden und sind damit auch in komplizierten Fällen recht erfolgreich. Als klinischen Erfolg werten wir, dass die Prothesen anschließend extrem gut saugen und dass wir praktisch keine Druckstellen sehen.

1. Abdruck (Klick!).

Der Erst-Abdruck erfolg mit individuellem Löffel mit der zähen Masse von Permadyne. Der Löffel wird gleichmässig beschickt. Wie sie sehen, benutzen wir auch hier Permydyne. Es ist wirklich ein tolles, vielseitiges Material. Wir bemühen uns, die Zahl der verwendeten Materialien klein zu halten. Das hat viele Vorteile. Erstens sind sie immer frisch, wenn man sie häufig verwendet, und zweitens kann man große Mengen einkaufen, was sich angenehm im Preis bemerkbar macht.

Bei diesem Abdruck drücken wir recht heftig. Wie man sieht, ist der Löffel an vielen Stellen durchgedrückt, das Abdruckmaterial also sehr dünne. Während das Permadyne aushärtet ziehen wir deutlich an der Wange und lassen extreme mimische Bewegungen ausführen, damit sich die mögliche inserierende Bänder gut ausformen.

Man sieht, dass sich schon bei diesem ersten Abdruck ein schöner Ventilrand ausbildet. Die Ränder des Löffels sind überall bedeckt. Sollte dies nicht der Fall sein, dann ist der Löffel an der betreffenden Stelle zu lang und kann jetzt gekürzt werden.

Bei der Entnahme sollte der Löffel schon deutlich besser saugen.

 

2. Abdruck (Klick!)

Im zweiten Durchgang beschicken wir den Erstabdruck gleichmäßig mit der dünnen Phase von Permadyne, bringen ihn in den Mund ein und drücken ihn wiederum stark an. Allerdings weniger stark als beim Erstabdruck. Die mimischen Bewegungen, die wir ausführen lassen, sind deutlich. Allerdings etwas weniger deutlich als beim Erstabdruck.

Man sieht, dass die zweite Phase nur noch sehr, sehr wenig auf die erste Phase durchdrückt. Der ausgeübte Druck darf weder zu stark noch zu schwach sein. Genau richtig eben. Anders kann man es nicht erklären. Das richtige Gefühl stellt sich wie bei jeder zahnärztlichen Verichtung mit der zunehmenden Erfahrung ein.

Das Tolle ist, dass man zwischen den einzelnen Abdrücken nicht so lange warten muss, bis das Material vollständig durchgehärtet ist, da sich die beiden Phasen ja sehr gut miteinander verbinden. Das beschleunigt die Verrichtung ungemein.

Bei der Entnahme sollte der Löffel jetzt deutlich besser saugen als beim Erstabdruck.

3. Abdruck (Klick!).

Für die 3. Abdrucknahme verwenden wir zum zweiten Male die dünne Konsistenz von Permadyne.

Diesmal beschicken wir den Löffel allerdings nicht mehr gleichmäßig an allen Stellen, sondern nur noch an den Seiten im Bereich des Ventilrande. Wir streichen das Abdruckmaterial mit dem Spalten gegen den Rand hoch und achten darauf, dass der Ventilrand gleichmäßig und dick beschickt ist.

Dann bringen wir den Löffel mit diesmal deutlich weniger Druck in den Mund ein. Auch die mimischen Bewegungen lassen wir jetzt nur noch in deutlich reduzierter Form ausüben. genau richtig eben.

Diesmal müssen wir allerdings warten, bis das Abdruckmaterial vollständig ausgehärtet ist.

Bei guten Kieferkämmen wie in diesem Fall werden Sie erleben, dass Sie bei der Entnahme des Löffels jetzt ganz ordentlich Kraft aufwenden müssen. Der Löffel saugt jetzt wie die Hölle.

Wenn der Techniker sorgfältig arbeitet, sollte die fertige Prothese nur eine Spur weniger saugen als der Löffel.

Fertig (Klick!).

Schon fertig. Beachten Sie, wie schön wulstig der Ventilrand ausgeprägt ist. Die zähe Konsistenz von Permadyne ist an keiner Stelle mehr zu sehen.

Da ein Abdruck weniger als 5 Minuten braucht, um so hart zu werden, dass man ihn bei dieser Technik entnehmen und zur Weiterverarbeitung neu beschicken kann, können Sie sich leicht ausrechnen, wie lange die ganze Procedur bei rationeller Ansmisch- und Abdrucktechnik dauert.

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