….und die Hemisektion ist häufig eine sehr elegante Methode dafür zu sorgen, dass alle Beteiligten mit einem blauen Auge davonkommen.

Dieser Fall stammt noch aus der Zeit, in der wir glaubten, immer den dicksten Stift verwenden zu müssen. Das hat insbesondere im distalen Kanal des unteren Sechsers zu manchem Desaster geführt. Man merkt es ja, wie an diesem Fall zu sehen, leider erst nach ein paar Jahren.

Der distale Wurzel des unteren Sechsers ist ja häufig sanduhrförmig, also wie eine liegende Acht geformt. Das ist nicht zuletzt der Grund dafür, dass die Endodontologen – bedingt durch die rotierende und nicht feilende Aufbereitung – dort gerne und häufig 2 Kanäle finden. Wir denken anfangs auch häufig, dass es sich um zwei Kanäle handelt. Bei in die seitlichen Nischen feilender Aufbereitung öffnet man irgendwann den Isthmus und muss sich mit der Abrechnung nur eines distalen Kanals begnügen, kann sich aber damit trösten, den den Isthmus füllenden infizierten Debris entfernt zu haben…smile…

In den distalen Kanälen von unteren Sechsern sind wir mit Stiften inzwischen ausgesprochen zurückhaltend. Seitdem wir nicht mehr die dickstmöglichen Stifte verwenden, passieren und solche Unglücke auch nicht mehr.

Die WFs an 46 und 47 sind jetzt 12 Jahre in situ. Nie soll man nie sagen, weil shit eben happens Dass sich an von uns wurzelkanalbehandelten Zähnen Aufhellungen entwickeln, oder einmal ausgeheilte apikale Ostitiden rezidivieren, sehen wir praktisch nie, obwohl wir unsere Fälle regelmäßig nachkontrollieren. In der Folge müssen wir an Zähnen, bei denen wir einmal das Stadium der WF erreicht haben, auch beinahe nie eine WSR vornehmen.