Revisionen solcher in jeder Beziehung insuffizienter Wurzelbehandlungen stellen eine schnell und komplikationsarm durchzuführende Maßnahme mit sicher voraussagbarem Erfolg dar, wenn der Nachbehandler die erforderliche Geduld zur sorgfältigen Desinfektion aufbringt. Ein solcher Prozess hat sich schließlich über einen längeren Zeitraum entwickelt. Es ist nicht zu erwarten, dass er in einer sehr kurzen Zeit auszuheilen ist.

Problematisch, zeitaufwendig und komplikationsträchtig (siehe Fallbeispiel 38) sind konservierende Revisionen nur, wenn es sich um „moderne“ Wurzelfüllungen mit lateraler Kondensation, warmer Guttaperscha, usw. handelt, da die möglichst vollständige Entfernung der WF des Vorgängers erforderlich ist, um einem potenteren als dem bei der gescheiterten Erstbehandlung verwendeten Desinfektionsmittel Zugang zum Entzündungsgeschehen zu verschaffen.

Sehr schön ist auch in diesem Fall die kontinuierliche Verschmälerung des Peridontalspalts als röntgenologisches Zeichen der Ausheilung der nicht nur periapikalen Entzündung zu erkennen, die sich klinisch im Verschwinden des Lockerungsgrades manifestiert.