Früher, als man noch nicht über so viel Erfahrung mit der Festigkeit von Implantaten verfügte, hat man häufig sehr viele Implantate gesetzt. Einen unter diesem Blickwinkel extremem, zum Glück aber inzwischen überholten Ansatz stellt das Konzept der sogenannten „tooth by tooth-Implantologie“ dar.

Heute wissen wir, dass gut und knöchern eingeheilte Implantate aufgrund von Ankylose genau so fest wie oder sogar fester im Knochen verankert sind als eigene Zähne. Deshalb geht die Entwicklung glücklicherweise in die richtige Richtung, Implantate heute genau so zur Eingliederung von fest zementierten Zahnersatz zu verwenden wie eigene Zähne.

Diese Entwicklung ist insofern logisch, als man ja nicht auf der einen Seite behaupten kann, Implantate seien besser als die eigene Zähne, wie das zuweilen in Veröffentlichungen von implantologischen Extremisten zu lesen ist, und aufgrund dieser Behauptung Implantaten den Vorzug vor dem endodontischen Zahnerhalt einräumt, wie von interessierter Seite offenbar ernsthaft diskutiert wird, man aber auf der anderen Seite aus welchen Gründen auch immer mehr Implantate setzt als für eine festsitzende prothetische Versorgung auf eigenen Zähnen erforderlich wäre.

Bei einem reduzierten Zahnbestand, der ohne Implantate nicht mit festsitzendem Zahnersatz zu versorgen wäre, genügen heute häufig sehr wenige Implantate an strategisch wichtigen Positionen, um festsitzenden Zahnersatz unter dem Erhalt der noch vorhandenen Zähne eingliedern zu können.

Manchmal kommt es vor, dass ein einziges Implantat genügt, um herausnehmbaren Zahnersatz zu vermeiden.

Dass die Patientin jetzt konsequent eine nächtliche Aufbisschiene trägt versteht sich von selbst.