Voraussagbar erfolgreiche Endodontie führt zu festsitzendem Zahnersatz. Nicht voraussagbar erfolgreiche Endodontie führt zu Lücken, zu Brücken, zu Implantaten und häufig genug auch zur prothetischen Katastrophe mit anschließendem herausnehmbarem Zahnersatz.

Eine apikale Ostitis ist weder klinisch noch röntgenologisch sicher von einer Zyste zu unterscheiden. Die Angaben über die Frequenz von Zysten schwanken je nach Autor erheblich. Bei 15% der entzündlichen periapikalen Veränderungen (mittlerer Wert), also in fast jedem 7. Fall einer apikalen Aufhellung, soll es sich um eine radikuläre Zyste handeln.

  • 6% der apikalen Aufhellungen sollen periapikale Taschenzystensein, die zum Wurzelkanal hin geöffnet sind
  • und 9% sollen periapikale wahre Zystensein, die vollständig von Zystenepithel ausgekleidet sind.

Periapikale Taschenzysten gelten als sehr schwierig, periapikale wahre Zysten als konservierend ausgesprochen selten bis gar nicht ausheilbar. Warum eigentlich? Wir denken, dass es am nicht indikationsgerechten Behandlungsprotokoll liegt. Wir müssen anders behandeln, wenn wir Zysten ausheilen wollen. Und wie? In jedem Fall müssen wir erst einmal über den Wurzelkanale einen ordentlichen Zugang zur Zyste schaffen. Das ist einmal Grundvoraussetzung!

Es gibt eigentlich nur zwei Alternativen:

  • Entweder man kann mit einem indikationsgerechten Endodontie-Protokoll sehr wohl Zysten ausheilen,
  • oder aber Patienten mit Zysten machen einen großen Bogen um unsere Praxis

Letzteres halten wir für ausgesprochen unwahrscheinlich.

Hand aufs Herz! Hätten Sie sich getraut den Zahn 22 unmittelbar nach WF in eine größere (6 Frontzähne) prothetische Rehabilitation einzubeziehen?