Anlässlich einer meiner zahllosen Internet-Diskussionen ergab sich der folgende freundschaftliche Dialog:

Ich: „Ansonsten habe ich doch alles dazu gesagt. Was genau möchtest Du denn gerne von mir hören?“

Der zertifizierte Kollege: „Dass Du irgendwann einmal sagst: „Ich hätte es nie gedacht, aber mittlerweile bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es wirklich sinnvoll und gut ist, endodontische Spezialisten zu haben. ;-)“

Ich: „Ich habe viel darüber nachgedacht, und, wie Du gerade gesehen hast, bin auch durchaus kritikfähig. Zu dieser Überzeugung werde ich aber wohl nicht gelangen. Wie wäre damit:

„Ist es nicht beschämend, dass die zahnärztliche Lehre in Deutschland – aus welchem Grunde auch immer- offensichtlich zu der Überzeugung gelangt ist, dass die Notwendigkeit besteht, für eine der beiden zahnerhaltenden Basisverrichtungen Spezialisten auszubilden? Wäre es, um die Verbesserung der Volksgesundheit endlich breitflächig voranzutreiben nicht sinnvoll und überfällig, sowohl den Studenten als auch den Allgemeinzahnärzten die seit 100 Jahren umfassend beschriebene Ätiologie und Pathogenese dieser einfachen bakteriellen Infektionskrankheit in einem vollständig beschriebenen, überaus überschaubaren anatomischen Umfeld endlich zu erläutern und sie auf der Basis der medizinischen Lehre über die Behandlung von Infektionskrankheiten und septischen Zustände zu unterrichten, diese Erkrankung mit sehr einfachen Mitteln voraussagbar erfolgreich, möglicherweise sogar erfolgreicher als die Spezialisten es mit dem als Goldstandard anerkannten Protokoll zur Zeit vermögen, selbst zu behandeln? Anstatt – aus welchem Grund auch immer – zu suggerieren, dass dies nur von besonders fortgebildeten Spezialisten unter maximaler mechanischer Hochrüstung geleistet werden kann?“