Solche Fälle lösen unsere Ausbildungsassistenten routinemäßig. Hier ein Fallbeispiel unserer letzten Assistentin:

In der wissenschaftlichen Literatur findet man keine Untersuchungen über die Erfolgsquote der konservierenden Revisionsbehandlung exazerbierender, bereits resizierter wurzelkanalbehandelter Zähne. Hier scheint das Mittel der Wahl die 2. Resektion bzw. die Extraktion zu sein.

Die Ausheilungsquote bei der Revision wurzelgefüllter Zähne mit röntgenologisch manifester apikaler Ostititis wird trotz so genannter „intelligent case selection“ (intelligente Fallselektion, was nichts anderes heißt, als das man die Zähne, bei denen der Behandler seine Chancen per se als ausgesprochen schlecht einschätzt, lieber gleich extrahiert) liegt bei nicht mehr als gerade einmal 60%.

Solche schlechten Zahlen ausgewiesener Endodontie-Spezialisten muss man noch dazu immer vor dem Hintergrund beurteilen und werten, dass es sich ja nicht um eine lebensbedrohliche Krebserkrankung, sondern lediglich um einen einfachen bakteriellen Infekt in einem seit mehr als einem Jahrhundert vollständig beschriebenen anatomischen Umfeld handelt, das nachgerade ideale Voraussetzungen für die geduldige Anwendung potenter Desinfektionsmittel bietet.

Da fragt sich der Laie, warum sie denn dann um Himmels Willen nicht angewendet werden, und der eingeweihte Allgemeinzahnarzt wundert sich.

Wir wollen auf keinen Fall den Ruf erwerben, dass wir in irgendeiner Weise strunzen (angeben) wollen, und können das auch nicht mit validen Zahlen belegen. Aber diese 60% erreichen wir – gefühlsmäßig- leicht schon bei Zähnen, die bereits resiziert sind und exazerbieren.