Es sind eine Vielzahl von Schienen für die unterschiedlichsten Indikationen erfunden worden (die Bilder der folgenden Beispiele stammen aus dem Buch: Willi Schulte, „Die exzentrische Okklusion“, Quintessenzverlags-GmbH, 1983):

Wir sehen in all diesen Variationen mehrere Nachteile:

1. Es handelt sich in allen Fällen um harte Schienen.

Wir sind davon überzeugt, dass das Pressen mit den Zähnen gegenüber dem Knirschen deutlich überwiegt und daher unterbewertet ist. Es handelt sich in praktisch jedem Fall um ein Mosaik, d.h., dass beim Knirschen nahezu immer auch Pressen vorliegt und beim Pressen nahezu immer Knirschen, zumindest aber „Schieben“ auf den Zahnreihen. Unter dieser Prämisse haben alle diese Schienen den Nachteil, nicht dämpfend auf die ausgeübten unphysiologischen Kräfte einzuwirken.

2. Es handelt sich in allen Fällen um Schienen, die für einen ganz speziellen pathologischen Befund und eine ganz spezielle Indikation erdacht und angefertigt wurden.

Diese ganz spezielle Indikation muss man aber erst einmal stellen, d.h. man muss ich ziemlich sicher sein, welcher pathologische Mechanismus dem klinischen Befund und den manifesten Beschwerden zugrunde liegt. Das ist nicht immer ganz einfach, insbesondere nicht bei Vorliegen eines Mosaiks, und in vielen Fällen soll die Schiene ja erst dazu dienen, diese sichere Diagnose zu stellen.

3. Allen diesen Schienen (außer der Michigan-Schiene) ist gemeinsam, dass sie die geforderte „Freiheit in allen Richtungen“ eher behindern als dass sie sie ermöglichen.

Wir haben nie gegossene Konstruktionen angefertigt oder eingegliedert, verfügen aber über reichlich Erfahrung mit Michigan-Schienen. Neben dem Nachteil, dass sie sehr hart sind und daher die unphysiologischen Kräfte nicht dämpfen, in der Folge also nur für reine Knirscher indiziert sind, sind sie für die Herstellung in einem kleinen Eigenlabor nicht so geeignet. Außerdem muss man zwingend eine Registrierung durchführen, da sie auf einem einartikulierten Modell aufgewachst werden.