Ausgewanderte Front bei occlusalem Frontzahntrauma mit starkem Knochenabbau (Klick!).

Ausgewanderte OK-Front bei Frontzahntrauma durch stark aufgewanderte UK-Front aufgrund von Bruxismus bei Zustand nach Par-Behandlung, ausgezeichnete Mundhygiene, alle Frontzähne mit deutlichen Überlastungszeichen, insbesondere 11 und 21, alle immer noch mehr oder weniger leicht gelockert (L=0-I/0 bis L=I/0; Zahn 21, den es am schlimmsten erwischt hatte L=II/1). Die Knochenmenge ist zum Zahnerhalt überall deutlich ausreichend, bei 21 grenzwertig.

Auch den 21 könnte man nach WF sehr wahrscheinlich im verblockten Brückenverbund 12-23 erhalten. In diesem Fall hätte das aber keinen Sinn gemacht, da er zu weit vestibulär stand, um eine ästhetisch ansprechende Arbeit einzugliedern. Außerdem war er ja in diesem Fall auch entbehrlich und das Risiko, dass er Zicken macht und dann die ganze Versorgung gefährdet, erschien uns zu groß.

In diesem beispielhaften Fall kommen eigentlich alle Risikofaktoren zusammen, die die Entwicklung einer Gangrän wahrscheinlich machen:

  • Aufgrund des reduzierten Knochens ist die Keimbarriere reduziert
  • Die Zähne sind lang und müssen wegen der Auswanderung und der damit verbundenen mangelhaften Parallelität daher stärker als normal beschliffen werden
  • Sie müssen darüber hinaus, um ein akzeptables ästhetisches Ergebnis zu erzielen, auch vestibulär stark beschliffen werden.

Normalerweise würden wir aufgrund des deutlichen Knochenabbaus und der gepalnten prothetischen Versorgung von vorne herein den 11 sicher wurzelbehandeln, den 12 wahrscheinlich, den 22 vielleicht und den 23 eher nicht. Hierfür bietet sich die Zeit nach Ex von 21 an, während die Patientin mit einem (verblockten) Provisorium versorgt ist und man den Knochen-Umbau bei 21 abwartet.

In diesem Fall lief jedoch alles völlig problemlos. Wir hatten beim Beschleifen nicht den Eindruck, zu nahe an die Pulpa gekommen zu sein (keinerlei Durchschimmern), die Patientin entwickelte keinerlei Beschwerden, und die Zähne festigten sich allein aufgrund der Verblockung und der Beseitigung des okklusalen Traumas durch Kürzung der UK-Front sehr schnell auf L=0. Deshalb haben wir auf die vorbeugenden Wurzelbehandlungen verzichtet, die Brücke aber vorsichtshalber nur provisorisch eingesetzt.

Jetzt sind gerade einmal 3 Monate vergangen und schon sind der 12 und der 11 hochgegangen.

Zur Wurzelbehandlung von Zähnen innerhalb prothetischer Versorgungen bei starkem Knochenabbau siehe beispielsweise auch: Teleskopierende Arbeiten im parodontal stark geschädigten Restgebiss.

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